DIE OVERTIME-SPEZIALISTEN SCHLAGEN WIEDER ZU

Der HCD bleibt im neuen Jahr ungeschlagen. Am Sonntagnachmittag bezwang er den EHC Biel in einer packenden Partie mit 4:3 nach Verlängerung. Beim entscheidenden Treffer lenkte Perttu Lindgren den Puck nach einem Schuss von Magnus Nygren 2,9 Sekunden vor Ablauf der Overtime ins Bieler Tor ab.

Der HCD handelte sich seine wohl schnellste Strafe in dieser Saison ein. Bereits nach zehn Sekunden musste Enzo Corvi wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank. Schon 42 Sekunden später erzielte Biels Topskorer Toni Rajala den Führungstreffer. Die Davoser reagierten auf den frühen Rückstand richtig: ohne Panik und ruhig. Sie bemühten sich vorerst um Scheibenkontrolle, ohne überhastet anzugreifen. Dadurch erhielten sie zwar bald einmal Spielvorteile. Die erste gute Chance erarbeitete sich Yannick Frehner mit einer wuchtvollen Einzelaktion in der elften Minute. Damit leitete er aber gleich auch den Ausgleich an. Denn nach dem Abpraller von Jonas Hiller spielte Dario Meyer den Puck auf die blaue Linie zurück, von wo Magnus Nygren mit einem präzisen, wuchtigen Weitschuss einnetzte.

Im zweiten Drittel wurden die Gäste bedeutend aktiver, und sie orientierten sich auch offensiver. Das 2:1 fiel allerdings auf der Bieler Seite. Im ersten Davoser Powerplay dribbelte sich Mattias Tedenby unwiderstehlich durch die gegnerischen Reihen. Sein Zuspiel nutzte Aaron Palushaj, um mittels Direktabnahme Jonas Hiller mit einem harten Flachschuss (30.) zu bezwingen. Das Überzahlspiel passte aber auch beim Gegner. Während der nächsten Strafe (gegen Palushaj) traf Yannick Rathgeb von der blauen Linie zum Ausgleich (34.). genau eine Minute später brauchte Rajala nach einem genialen Pass von David Ullström am weiten Pfosten nur noch den Stock hinzuhalten, damit der Puck ins Davoser Tor abprallte. Dass die Davoser im Mittelabschnitt die Spielkontrolle und -initiative aus der Hand gaben, kam auch im offiziellen Schussverhältnis von 4:8 zum Ausdruck.

Das dritte Drittel begann für die Platzherren mit einem lauten Weckruf. Nach wenigen Sekunden tauchte Jason Fuchs nach einem Steilpass allein vor Sandro Aeschlimann auf; der HCD-Goalie klärte in extremis. Für die Davoser wars die Initialzündung zu einem Sturmlauf. Weil aber auch die Gäste zur Freude der 4640 Zuschauer jede Angriffsmöglichkeit wahrnahmen, entwickelte sich ein offener, spektakulärer Schlagabtausch mit Vorteilen für die Bündner. Verdientermassen glich Tedenby zum 3:3 aus, als er nach einem Schuss von Samuel Guerra und Hiller-Abpraller blitzschnell reagierte und einschoss (53.). In der Folge suchten beide Mannschaften resolut die Entscheidung. Die beiden starken Torhüter Aeschlimann und Hiller sorgten dafür, dass die Partie in die Verlängerung ging. Auch diese verlief spektakulär und spannend, bis Perttu Lindgren 2,9 Sekunden vor Ablauf der Overtime einen Schuss von Magnus Nygren unhaltbar zum Sieg ablenkte. In zehn Verlängerungen beziehungsweise Penaltyschiessen in dieser Saison entschieden die Davoser am Sonntag bereits zum achten Mal die Partie zu ihren Gunsten.

Davos -– Biel 4:3 (1:1, 1:2, 1:0, 1:0) n.V.

Eisstadion Davos. – 4640 Zuschauer. -–SR Müller/Urban, Progin/Schlegel.

Tore: 1. (0:52) Rajala (Ullström, Brunner/Ausschluss Corvi) 0:1. 13. Nygren
(Meyer) 1:1. 30. Palushaj (Tedenby, Du Bois/Ausschluss Gustafsson) 2:1. 34. Rathgeb (Riat, Fuchs/Ausschluss Palushaj) 2:2. 35. Rajala (Ullström) 2:3. 53. Tedenby (Guerra, Baumgartner) 3:3. 65. (64:58) Lindgren (Nygren, Ambühl) 4:3.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 2mal 2 Minuten gegen Biel.

Davos: Sandro Aeschlimann; Du Bois, Jung; Nygren, Guerra; Kienzle, Stoop; Heinen; Palushaj, Corvi, Tedenby; Marc Wieser, Lindgren, Baumgartner; Herzog, Marc Aeschlimann, Ambühl; Kessler, Chris Egli,
Frehner; Maier.

Biel: Hiller; Rathgeb, Forster; Moser, Fey; Sataric, Salmela; Ulmer; Fuchs, Ullström, Rajala; Brunner, Gustafsson, Künzle; Riat, Neuenschwander, Schneider; Kohler, Tanner, Tschantré.

Bemerkungen: Davos ohne Dino Wieser, Paschoud, Glarner und Bader (alle verletzt), Hischier (krank), Rantakari und Barandun (beide überzählig), Portmann und Buchli (Rockets). Biel ohne Lüthi, Hügli und Pouliot (alle verletzt) sowie Cunti und Kreis (beide krank).