NIE GEFÜHRT UND TROTZDEM GEWONNEN | HCD Fanclub Fricktal

NIE GEFÜHRT UND TROTZDEM GEWONNEN

Artikel - NIE GEFÜHRT UND TROTZDEM GEWONNEN

Hochspannung bis zur letzten Sekunde im Spiel des HCD gegen den EV Zug. Erst das Penaltyschiessen entschied die Partie zugunsten der Davoser. Der HCD konnte drei Mal eine Zuger Führung ausgleichen und zeigte über 65 Minuten defensiv eine überzeugende Leistung. Nicht zuletzt auch in der Overtime in Unterzahl. Enzo Corvi mit drei Assists und Robert Mayer mit einer überragenden Torhüterleistung stachen aus einem starken HCD-Kollektiv hervor.

Beim HCD kehrten mit Lorenz Kienzle und Simon Knak zwei Spieler ins Lineup zurück. Kienzle hatte eine Verletzung auskuriert, Knak war von der Junioren-Weltmeisterschaft aus Edmonton zurückgekehrt. Der 18-Jährige stürmte bei seinem Comeback in Gelbblau gleich neben Ambühl und Herzog in der ersten Linie. 
Davos startete gut in die Partie und konnte in den ersten Minuten sogar ein kleines Chancenplus erarbeiten. So richtig gefährlich wurden die Bündner in der animierten Partie ein erstes Mal im ersten Powerplay. Zugs Top Scorer Kovar sass wegen Beinstellens an Ambühl in der Kühlbox. Dieser Ambühl war es dann auch, der die besten Möglichkeiten in diesen zwei Minuten ausliess. Keine Zeigerumdrehung später schrammte auch Teemu Turunen nach tollem Zuspiel von Corvi am Führungstreffer vorbei. Das erste Tor fiel dann aber zwei Minuten vor der ersten Sirene auf der Gegenseite. Eine Ex-Davoser Co-Produktion von Dario Simion und Gregory Hofmann führte zum Erfolg. Staubtrocken schloss Hofmann aus bester Position die Vorarbeit von Simion ab.
Fest entschlossen, die Chancenverwertung zu verbessern, stürmten die Davoser auch im Mittelabschnitt nach vorne. Während sich Erik Thorell in der 22. Minute eine Auszeit in der Kühlbox gönnte, brannte es lichterloh vor Luca Hollenstein. Zuerst schellte ein «Nygren-Hammer» ans Torgehäuse, danach durfte sich Turunen gleich doppelt versuchen. Erst im dritten Anlauf schaffte es der Finne die Scheibe definitiv im Tor zu versorgen (23.). Enzo Corvi hatte Turunen mustergültig bedient. 
Der hart erarbeitete und verdiente Ausgleich wurde nur zwei Zeigerumdrehungen später wieder zunichte gemacht. Langenegger ging in der Euphorie vergessen und erzielte problemlos seinen ersten Saisontreffer (25.). Wenige Sekunden später kam es noch schlimmer – zumindest beinah. Doch das vermeintliche 3:1 des EVZ wurde im Videoreview der Schiedsrichter aberkannt, Albrecht behinderte Goalie Mayer in dessen Goaliezone. Es blieb also weiter beim 2:1 für das Heimteam. Dieses wurde gegen Ende des zweiten Abschnitts klar stärker und diktierte das Spiel. Die Davoser retteten sich dank grossem Einsatz und Goalie Mayer in die zweite Pause. 

In dieser fand Coach Wohlwend offenbar die richtigen Worte oder die Staffmitglieder die richtige Mischung in den isotonischen Getränken. Der HCD kam mit enorm viel Energie aus der Kabine und schoss schon 46 Sekunden nach Wiederanpfiff den Ausgleich (41.). Corvi war mit seinem 17. Assistpunkt wiederum für die Vorarbeit zuständig. Nygren, man kann es nicht anders formulieren, hämmerte die Scheibe unter die Latte. Diese Davoser Wucht konnte erst durch eine 2+2 Minutenstrafe gegen Marc Aeschlimann gebremst werden. Der HCD-Stürmer wollte die Scheibe aus dem eigenen Drittel spedieren und traf Klingberg unabsichtlich im Gesicht. In drei Minuten Überzahl brachte der EVZ dann so wenig zustande, dass Zug-Coach Dan Tagnes sein Timeout nahm. Und dieses trug tatsächlich Früchte. Zehnder traf in der 50. aus dem hohen Slot. Kaum war die Strafe gegen den HCD abgelaufen, zeigten die Bündner ihre unglaubliche Moral. Mit seinem dritten Assist an diesem Abend und dem 18. der Saison legte Enzo Corvi Marc Wieser die Scheibe auf die Schaufel, welche dieser tatsächlich zum erneuten Ausgleich verwertete. Ausgleichende Gerechtigkeit erfuhren die Davoser in der 53. Minute, als Zehnder HCD-Verteidiger Guerra hart im Gesicht traf und selbst 2+2 Strafminuten absitzen musste. Im anschliessenden Powerplay blieben die Bündner allerdings erfolglos.

So verstrich die Zeit und die Verlängerung wurde Tatsache, in der ohne einen einzigen Unterbruch durchgespielt wurde. Zug war klar dominierend in diesen fünf Minuten, auch weil sich der HCD die erste Minute in Unterzahl wehren musste. 
Doch die Davoser retteten sich mit unglaublichem Einsatz über die Zeit und ins Penaltyschiessen. Nachdem Aeschlimann noch knapp an Hollenstein gescheitert war, zeigten Turunen, Palushaj und Ambühl keine Nerven und verwandelten souverän. Robert Mayer musste sich auf der Gegenseite nur einmal bezwingen lassen und so erkämpfte sich der HCD zum zweiten Mal innert einer Woche den Sieg und zwei Punkte gegen den Leader. In einem Spiel, in dem Davos nie geführt hatte.

Text: HCD-Onlineredaktion Bild: Keystone