TOLLE AUFHOLJAGD MIT EINEM PUNKT BELOHNT

Der Meister Bern gibt gegen den HCD erneut einen Vorsprung aus der Hand, gewinnt am Schluss aber dennoch mit 4:3 nach Penaltyschiessen.

Wie schon in den letzten Partien begann der HCD mit viel Energie und riss sofort das Spielgeschehen an sich. Die ersten fünf Minuten gehörten klar den Davosern, ohne dass sie sich allerdings wie in den letzten Partien ganz grosse Torchancen hätten erspielen können. Als Scherwey in der 6. Spielminute bei einem Konter die Latte traf, wurde es in der grössten Hockey-Arena Europas zum ersten Mal laut und der SCB erwachte langsam.

Mit dem fünften Abschluss ging der SCB durch Praplan in Führung (12. Minute), Davos hatte da schon doppelt so viele Einschussmöglichkeiten verpasst. Doch die Berner spielten sehr diszipliniert, blockten Dutzende von Schüssen und das ganze Team war offensichtlich bereit, sich vor dem Heimpublikum von der besten Seite zu zeigen.

Davos seinerseits suchte das kontrollierte Aufbauspiel, lief aber in der offensiven Zone immer wieder auf den soliden Berner Defensivblock auf. Das 2:0 für den SCB (19.), wieder durch Praplan nach einem Gestocher vor Aeschlimann, konterte Tedenby nach einem magistralen Pass Lindgrens nur 41 Sekunden später zum ersten Pausenresultat von 2:1 für den Gastgeber.

Bern nahm weiterhin gekonnt die Emotionen aus dem Spiel, versuchte Zweikämpfe und Strafen zu vermeiden und konnte in der 34. Minute, durch Andersson, seinen Vorsprung sogar ausbauen.

Der HCD versuchte und probierte, zeigte keinen schlechten Auftritt, schien aber gegen den Meister kein Erfolgsrezept zu finden. Im letzten Abschnitt waren die Bündner dann aber wieder immer häufiger das Team, dass das Spielgeschehen bestimmte. Der SCB schien sich auf seinem Vorsprung auszuruhen. Bis Baumgartner mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 in der 55. Minute die Davoser Schlussoffensive einläutete, die in der 59. Minute durch Lindgren, mit einem Mann mehr anstelle des Tothüters, den verdienten Ausgleich einbrachte.

In der Overtime hatten beide Teams genug Möglichkeiten, die Partie zu entscheiden. Beide Goalies, Aeschlimann und Schlegel zeigten aber mehrere Bis Saves und zwangen das Spiel ins Penaltyschiessen.

Dort traf Palushaj als erster, aber leider auch einziger Davoser, so dass der Zusatzpunkt in der Hauptstadt blieb.

Trotzdem zeigte der HCD aber auch in Bern einen tollen Auftritt, holte verdient einen Punkt und kann am Dienstag voller Selbstvertrauen nach Fribourg reisen.

Telegramm: Bern - Davos 4:3 (2:1, 1:0, 0:2, 0:0) n.P.
16'945 Zuschauer (Saisonrekord). - SR Hebeisen/Müller, Altmann/Steenstra.

Tore: 12. Praplan (Mursak, Ebbett) 1:0. 19. (18:33) Praplan 2:0. 20. (19:14) Tedenby (Lindgren, Marc Wieser)
2:1. 34. Andersson (Koivisto) 3:1. 55. Baumgartner (Lindgren, Ambühl/Ausschluss Ebbett) 3:2. 59. Lindgren (Corvi, Rantakari) 3:3 (ohne Torhüter).

Penaltyschiessen: Palushaj 0:1, Praplan -; Corvi -, Moser -; Tedenby -, Mursak -; Lindgren -, Andersson 1:1; Marc
Wieser -, Untersander 2:1.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Bern, 2mal 2 Minuten gegen Davos. 

Bern: Schlegel; Untersander, Burren; Andersson, Koivisto; Krueger, Blum; Colin Gerber; Grassi, Berger, Pestoni; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Praplan, Mursak, Ebbett; Sciaroni, Heim, Scherwey; Jeremi Gerber.

Davos: Sandro Aeschlimann; Du Bois, Jung; Stoop, Guerra; Rantakari, Paschoud; Kienzle; Herzog, Marc Aeschlimann, Eggenberger; Frehner, Ambühl, Bader; Marc Wieser, Lindgren, Baumgartner; Palushaj, Corvi, Tedenby; Meyer.

Bemerkungen: Bern ohne Bieber, Beat Gerber und Kämpf, Davos ohne Nygren, Buchli, Dino Wieser, Hischier (alle verletzt), Kessler (Rockets).
Lattenschuss: Scherwey (5.). - Timeout Davos (58.).