VON DER LEIHGABE ZUM LEADER IN DER GOALIESTATISTIK | HCD Fanclub Fricktal

VON DER LEIHGABE ZUM LEADER IN DER GOALIESTATISTIK

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VON DER LEIHGABE ZUM LEADER IN DER GOALIESTATISTIK

Torhüter Joren van Pottelberghe hat am Dienstagabend beim Davoser 1:0-Sieg nach Verlängerung in Langnau gegen die SCL Tigers mit einer Glanzleistung aufgewartet. Jetzt führt der 22-Jährige gar die Torhüterstatistik in der National League mit einer sensationellen Abwehrquote von 95,65 Prozent an.

In der Langnauer Ilfis-Halle waren am Dienstagabend nach drei torlosen Dritteln in der Verlängerung fast zwei Minuten gespielt, als SCL-Tigers-Stürmer Chris Di Domenico bei einem Konter allein auf Joren van Pottelberghe zulief. Mit einem Big Save parierte der HCD-Goalie mit der Fanghand den Schuss des Kanadiers und verhinderte so die Niederlage. Im direkten Gegenzug erzielte Marc Wieser nach Vorarbeit von Samuel Guerra und Perttu Lindgren den Siegtreffer für die Bündner.

Van Pottelberghe feierte in Langnau seinen ersten Shutout in der laufenden Meisterschaft und seinen dritten insgesamt als HCD-Goalie. In der Saison 2017/18 hatte er mit Davos je ein Mal beim 3:0 zuhause gegen Fribourg und in Ambri keinen einzigen Gegentreffer kassiert. „Es war ein defensives Spiel; beide Mannschaften standen hinten gut“, bemerkt van Pottelberghe zum Match vom Dienstagabend. Dennoch musste der HCD-Torhüter 32 gegnerische Schüsse parieren. Auf seine Glanztat gegen DiDomenico in der Verlängerung angesprochen, meint er: „In seinem solchen Moment ist es am besten, nicht viel herumzustudieren. Ich realisierte nicht, wer genau auf mich losstürmte, sondern konzentrierte mich auf die Bewegungen des Gegners, um dann reagieren zu können.“ Und zur persönlichen Bedeutung des Shutouts sagt er am Tag nach dem Spiel: „Der ist schon wieder vergessen. Das Wichtigste ist, dass wir den Match gewannen.“

Sensationelle Abwehrquote

Van Pottelberghe hütete in Langnau im fünften Meisterschaftsspiel des HCD zum dritten Mal das Tor der Bündner nach dem 3:2-Sieg in Lugano und der unglücklichen 1:2-Niederlage in Biel. In diesen drei Partien liess er insgesamt nur vier Gegentore zu – oder anders ausgedrückt: Von total 92 Schüssen wehrte der 22-Jährige nicht weniger als 88 ab. Nicht von ungefähr führt van Pottelberghe zurzeit in der National League die Torhüterstatistik mit der hervorragenden Abwehrquote von 95,65 Prozent an. Ob er besser denn je sei, könne er nicht sagen, beantwortet er eine entsprechende Frage. „Sehr viel hängt von meinen Verteidigern und Stürmern ab. Sie blocken viele Schüsse und räumen vor meinem Tor alles weg. Sie sind mir eine sehr grosse Hilfe und vereinfachen meine Arbeit. Das Team verleiht mir ein gutes Gefühl; das macht alles etwas einfacher“, erklärt van Pottelberghe.

Schwierige letzte Saison

Selbstverständlich ist sein aktueller Höhenflug nicht. Vor einem Jahr hatte van Pottelberghe beim HCD schwierige Zeiten durchleben müssen. Nach der kurzfristigen Verpflichtung des Schweden Anders Lindbäck unmittelbar vor dem Meisterschaftsstart war er beim HCD nur noch Torhüter Nummer 3. „Damals war es für mich nicht einfach, die Situation zu verkraften und zu verarbeiten“, meint er rückblickend. Anfang Oktober 2018 wurde van Pottelberghe für vier Partien an den dänischen Erstligisten Rungsted Seier Capital ausgeliehen. Und Ende November 2018 wechselte er auf Leihbasis für den Rest der Saison zum EHC Kloten in die Swiss League. „Im nachhinein bin ich sehr froh um die Erfahrungen, die ich in Dänemark und bei Kloten sammeln konnte“, stellt van Pottelberghe fest.

Wir puschen uns gegenseitig

Trotz der Vorkommnisse in der letzten Saison zeigt van Pottelberghe keinen Groll gegenüber dem HCD. Mitte April verlängerte er seinen Vertrag mit Davos um zwei Jahre. „Beim HCD gab es viele Wechsel. Ich hatte ein wirklich gutes Gefühl, um nochmals heraufzukommen. Der Entscheid, wieder beim HCD zu unterschreiben, fiel mir leicht“, verrät er. In dieser Saison bildet van Pottelberghe gemeinsam mit Sandro Aeschlimann, der von Zug kam, das Davoser Torhüterduo. „Es ist sehr gut, mit Sandro zusammen zu arbeiten“, sagt van Pottelberghe. „Wir puschen einander in jedem Training und in den Spielen.“ Welcher in der Meisterschaft jeweils zum Einsatz kommt, erfahren die Beiden jeweils erst am Morgen des Spieltags. So ist denn auch noch offen, wer morgen Abend in Genf gegen Servette zwischen den HCD-Torpfosten stehen wird.